Michael Ulbts im BOING! Comedy Club - Foto: LIsa Spielmann.
Michael Ulbts im BOING! Comedy Club. Foto: Lisa Spielmann

Mit einem Knall ist der BOING! Podcast nach seinem Dornröschenschlaf zurück und es geht um Comedy in Deutschland im Allgemeinen und ob man beim Thema Luke Mockridge besser nix sagt oder beim Thema sexualisierte Gewalt mehr gesagt werden muss. Zu Gast bei Manuel Wolff ist der Auto des Buches „Der Wanderidiot“, Michael Ulbts.

BOING! Podcast Folge 51

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Michael Ulbts: „Eine Grenze muss es ja geben, sonst könntest Du einfach aus Spaß den Holocaust leugnen“

Michael Ulbts ist zu Gast im BOING! Podcast Folge 51
Michael Ulbts im BOING! Comedy Club

Gast Michael Ulbts erklärt sich als erstes mit den Podcastbedingungen einverstanden, um dann seine Liebe zur Pünktlichkeit zu betonen: Zu spät kommen ist nicht okay, zu früh hingegen schon. Daraufhin wird er von Menschen, die hinter Manuel oben ohne herumlaufen abgelenkt. Also kein Unterschied zu der früheren Aufnahme-Location.

Zum Podcastgespräch ist er zu früh gekommen, dennoch startete die Aufnahme 31 Minuten zu spät. da treffen halt zwei Lebenswelten aufeinander. Michael geht es um Genauigkeit bei allem, Manuel um Genauigkeit bei Bestimmtem. Ist zumindest sein Eindruck. Aber was sagt man denn nun, Comedian, Stand-up Comedian oder wie war das noch mal – mit Enissa Amani? Michael korrigiert kurz die Grammatik von Manuel und erklärt, warum er Reinhard Mey – Fanboy geworden ist. Übrigens, wer will Manuels Kaiserlampe haben? Er ist im Gegensatz zu seinem Vater kein guter Flohmarkt-Händler. Michael ist auch gut im Flohmarkten, aber er ist nicht Manuels Vater. Manuels Mutter kauft Alles, was heruntergesetzt ist.

Manuel hatte Angst Michael einzuladen, Michael hatte auch Angst zu kommen. Manuel erklärt warum, das Problem geht zurück zur ui.-Radioshow. Michael versucht sein bestes, Manuels Vorurteile über ihn zu bestätigen. Kurz wird der BOING! Podcast Giftschrank beantwortet, dann versucht Michael eventuell da rein zu kommen, klappt natürlich nicht und dann macht sich Michael Gedanken über die Rechtlichkeit der Anfangsfragen, warum er keine Gegenleistung bekomme. Da regt sich Manuel aber mal so richtig auf.

Ab da kriegen die beiden sich in die Wolle und es wird unangenehm. Michael beschuldigt Manuel sehr langsam zu sein, Manuel beschuldigt Michael des Lachens. Und dass er sein Weihnachten ruiniert habe. Sofort geht es um Manuels niedriges Selbstbewusstsein aber Michael sagt was Nettes: Der Kaffee den Manuels Gäste bekommen, schmeckt hervorragend.

Michael erzählt von seinem Silvester, das in der Zukunft liegt, aber in der Vergangenheit liegt. Daher erzählt er lieber von Weihnachten und Energie tanken. Sein Buch! Endlich! „Der Wanderidiot“, erhältlich überall im Buchhandel oder bei Michael Ulbts Auftritten.

Michael Ulbts BOING! Podcast Folge 51 mit Manuel Wolff
Michael Ulbts im BOING! Comedy Club. Foto: Lisa Spielmann

Er erzählt, wie er auf die Idee gekommen ist, eine Wanderung zu unternehmen und auch ein Buch zu schreiben. Dafür muss man den Podcast allerdings hören oder das Buch kaufen, denn warum ist er auf dem Jacobsweg gelaufen, wenn es keine religiösen Gründe hatte?

Dann zeigen beide ihr Unwissen, weil sie nicht wissen, wie alt Trier, die älteste Stadt Deutschlands ist. Hier die Fakten: 16 v.Chr.

Michael erzählt, dass es bei der Wanderung anders gekommen ist, als er dachte und dass es nicht nur durchweg lustige Passagen in seinem Buch gibt, sondern auch mal ernster wird. Und er hat bei der Wanderung auch viel gelernt: Dass man akzeptieren muss, den Plan auch mal umzuwerfen.

Teilweise war Michael der einzige Gast in den Hotels in denen er übernachtete, denn diese durften nur für berufliche Übernachtungen offen sein. Jugendherbergen waren komplett geschlossen. Aber wann wandert er das nächste Mal? Wandert er überhaupt nochmal? Gibt es den Wanderidioten Teil 2? Und was ist der Unterschied zu Hape Kerkelings Buch?

Auf jeden Fall sind sich Michael und Manuel wieder einig, wenn es um die schönste Bahnstrecke Deutschlands geht.

Aber dann geht es direkt um Sturheit, Unbelehrbarkeit und das Recht haben. Wer ist der Sturere der Beiden und wer ist noch sturer? Manuel packt aus, wie viel Überzeugungsarbeit es gekostet hat, dass Michael Ulbts als Michael Ulbts und nicht mehr als Ulbtsmichel auftritt.

Dann geht es darum, wie 2021 war und wieso niemand online unsere Kunstform vermisst, das fahrende Volk, wenn es da ist, schön, wenn es nicht da ist, egal. Traurig. Manuel redet sich in Rage. Es geht um Online-Auftritte, Autokino-Auftritte, Hupe oder Winken statt Lachen und Klatschen.

Es wird echt Zeit, dass die Leute wieder zusammen sitzen können. Attila Hildmann war nie ein Comedian.

Michael Ulbts: „Es sollte schon journalistische Standards geben.“

Michael Ulbts im BOING! Comedy Club. BOING! Podcast Folge 51, Manuel Wolff im Gespräch mit Michael Ulbts
Michael Ulbts im BOING! Comedy Club. Foto: Lisa Spielmann

Letzendlich geht es darum, dass 2021 nicht das Jahr der Comedians war. Dave Chapelle, Luke Mockridge und zack sind wir beim spannendsten Thema, was der SPIEGEL geschrieben hat und irgendwie wegen Rechtsanwälten nicht hätte schreiben dürfen und wie das alles ein wenig seltsam ist, wenn es doch ein gemeinsames Ziel geben sollte, aber natürlich auch ein Grund ist, warum viele Comedians Schwierigkeiten haben, frei von der Leber weg zu sagen, was sie denken. Hm.

Dabei sollten journalistische Grundsätze doch nicht für Comedians gelten. Oder doch?

Leider ändert sich, so wie es gerade läuft an der Gesamtsituation nichts: Opfern, die sich trauen, was zu sagen, werden sofort ihre Erlebnisse angezweifelt, daher trauen sich viele Opfer nicht, etwas zu sagen, weil es Ihnen auch noch schadet.

Was ist das generell für ein Zirkus bei Stars und Sternchen, wieso sagt kaum jemand mehr was? Egal was man sagt, das andere Lager geht sofort auf einen los. Darf man Witze über Emporio Armani machen? Und wo ist die Grenze? Michael Ulbts sinniert darüber, dass es doch irgendwo eine Grenze geben müsse, weil man sonst ja auch einfach aus Spaß den Holocaust leugnen könne.

Letztendlich geht es darum, welche Verantwortung wir als Veranstalter und Comedians haben zum Thema Sexismus und warum es wenig Frauen auf den Comedybühnen stehen.

Michael Ulbts: „So Du kommst hier jetzt erstmal nicht mehr her!“

Was Manuel wirklich nervt, sind wenn junge Typen bei Open Mics auf der Bühne stehen und einem erwachsenen Raum arrogant erzählen, wie es ist, anstatt sich zu öffnen und ihre Unsicherheit zu zeigen. Stattdessen sagen sie Sachen wie „Kennt ihr diese Frauen, die…“ ohne zu kapieren, dass der Raum aus 50% Frauen besteht.

Apropos 50%, Michael ist Teil des Podcasts „Kopf & Bauch“, den er zusammen mit Lara Autsch macht.

Hier geht’s zu Michael Ulbts‘ Twitter, Instagram und Facebook und zu seiner Homepage.

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Michael Ulbts im BOING! Comedy Club
Michael Ulbts parodiert Manuel Wolff bei der 200. BOING! Show