Özgür Cebe entwickelte sich vom Ensemblemitglied bei „Was guckst Du“ zu einem Comedian, der auch mal nachdenkliche oder wütende, ernsthafte Töne anspricht. Im Gespräch mit Manuel Wolff geht es jedoch auch oft sehr lustig zu.
BOING! Podcast Folge 42
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Özgür Cebe: „Ich versuche immer mehr Inhalt rein zu bringen“
Der Comedian, Kabarettist und Schauspieler Özgür Cebe spricht im BOING! Podcast mit Manuel Wolff über seinen Anfang als Hospitant im Theater an der Ruhr, wie er dort sein Interesse am Schauspiel entdeckte und er – neben weiteren Rollen – Ensemblemitglied bei „Was guckst Du?“ mit Kaya Yanar, Carolin Kebekus und Keirut Wenzel wurde. Wie er sich vom Schauspieler zum Comedian und Kabarettisten entwickelt, die Unterschiede und vor allem, wie sich seine Comedy veränderte und welche Inspiration man aus Wut holen kann, so lange kein Hass daraus wird. Neben viel witziger Frotzelei geht es auch um ernstere Themen wie Diskriminierung, Depressionen und seine besiegte Krebserkrankung.
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Zusammenfassung der Folge:
In der Einleitung erzählt Manuel Wolff davon, wie er versucht, wieder in den wöchentlichen Rhythmus zu kommen, aber dass wegen verschiedener Sachen wegen der verstorbenen Oma das auch psychisch sehr schwer ist, vor allem für jemand, der eh schon an Depressionen leidet und jetzt in der Coronazeit als Künstler nochmals mehr zu leiden hat. Und warum er es satt hat, dass zu verbergen, wobei es ebenso schwierig ist, es zu zugeben. Ein schockierender Anfang einer Episode, die positiv Spaß bereiten möchte, aber man soll sich nun mal nicht schuldig dafür fühlen, wie man sich fühlt.
Manuel kam es so vor, dass sich Gast Özgür Cebe auch sehr darüber gefreut hat, mal wieder ein längeres Gespräch zu führen, doch bevor es los geht, muss noch einmal auf die Situation der Künstler hingewiesen werden, die vom Staat und großen Teilen der Gesellschaft zur Zeit im Stich gelassen werden, daher schaut mal auf WWW.BOINGCOMEDY.DE zum supporten!
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Sandra Petrat war im Podcast zu Gast und aufgrund einer technischen Unbedachtheit von Host Manuel wurde das Gespräch nicht aufgezeichnet. Man kann sich also denken, wie es ihm geht. Er will aber wissen, wie es Euch geht und das meint er ehrlich. Also am Besten direkt hier unten einen Kommentar hinterlassen, es geht ja auch anonym. Und ihr könnt auch Fragen stellen.
Kurz geht es noch um Feedback und wie Manuel sich darüber freut, einen Kommentar bekommen zu haben und auf weitere Kommentare hofft (Ja genau, Du bist gemeint!) und dann geht es auch schon los mit dem Gespräch:
Es geht direkt darum, dass Comedian Özgür Cebe erst einmal verhaftet wurde und Özgür merkt direkt, wie investigativ Manuel vorgeht und wie sehr Özgür aufpassen musst, dass er nichts sagt, was er später bereut. Daher korrigiert er direkt den Deutschen.
Grundsätzlich sollte man Bauernregeln und Sinnsprüche überdenken: Geld stinkt nicht – stimmt das denn? Vielleicht digitale Währung oder non-fungible tokens. Soll heißen, Manuel und Özgür reden über Dinge, die sie nicht verstehen. Özgür sagt, er käme aus der analogen Zeit.
Özgür verurteilt allerdings nicht, was er nicht versteht, er kann sich doch nicht über etwas aufregen, von dem er keine Ahnung hat. Eine schöne Einstellung.
Nächstes Thema: Gendern. da sind sich Özgür und Manuel nicht ganz einer Meinung. Muss man gendern oder darf man gendern? Manuel meint, man könne sich auch anstrengen Sprache zu verändern, nur ist er sich mit der Lösung nicht so ganz sicher, denn er weil Sprache eigentlich verkürzen und nicht verlängern und sieht das Problem eigentlich in den Artikeln der, die, das.
Özgür Cebe spricht über seine Zeit bei „Was guckst Du?“, zusammen mit Keirut Wenzel und Carolin Kebekus bei Kaya Yanar – eine coole, intensive Zeit. Später hat er als Schauspieler weiter gemacht, konnte aber nie Fuß fassen, er meint er sei nicht gut genug gewesen, ernsthafte Rollen zu spielen.
Aber zunächst geht es in die Zeit davor, Özgür fing am Theater an der Ruhr eine Hospitanz an, also ein Regiepraktikum. So kam er in die Schauspielerei und auf die Bühne, später machte er dann eine private Schauspielausbildung.
Danach geht es darum, wie sich seine Comedy geändert hat, er hat mittlerweile auch oft politische Meinung und Inhalt, die aus einer Wut herauskommt, als Beispiel spricht er über die Sendung im WDR wo Thomas Gottschalk, Jürgen Milski, Jeanette Kunze und Micky Beisenherz darüber redeten, „was man denn noch sagen dürfe“. Özgür spricht darüber, wie er zu dem Thema ein Video gemacht hat (Video s.o.), denn ihn hat so aufgeregt, was die in der Sendung gesagt haben und dass da ausschließlich weiße Leute saßen, die sich über die Befindlichkeiten von Menschen, die nicht weiß sind unterhalten, also quasi ihm vorgegeben, wie er sich zu fühlen habe, wenn er etwas höre.
Aber warum werden generell Non-Experten zu Themen eingeladen, zu denen sie keine Experten sind? Warum wird Jens Spahn zu Gesundheitsthemen befragt? Was ist mit „Schlag den Raab“? Oder Promi-Fußball?
Zeit für die Werbung, Werbung, Werbung – Manuel spricht davon, wie man hier auf dieser Seite den Podcast unterstützen kann und was es Alles Tolles für BOING!-Fans gibt. Außerdem wäre es super, wenn ihr Euch im NEWSLETTER anmeldet.
Manuel schlägt nochmals vor, Artikel abzuschaffen, bzw. durch einen Einheitsartikel zu ersetzen. Am Besten „die“ – es wird nämlich auch Zeit. Özgür meint, dass er die Wut der Emanzipation versteht, dennoch meint er, dass man so tue, als seien es zwei unterschiedliche Spezien und nicht einfach nur Menschen.
Wut muss raus. Es darf nur kein Hass draus werden – darum geht es in den nächsten Minuten. Diskriminierung und wie man mit ihr umgeht und ihr entgegentritt. Und dass Frauen weiter diskriminiert werden, bis hin zur Bundeskanzlerin in der Länderkonferenz. Würde es funkionieren Männer in Machtpostionen abzuschaffen? Würde es funktionieren einfach Machtpositionen abzuschaffen? Sollte man vielleicht jegliche Kommunikation und Interaktion von Menschen untereinander einfach einstellen?
Manuel denkt, dass die komplette Welt ein Computerprogramm ist, dass nur dazu da ist, ihn zu quälen. Özgür findet das arrogant.
Gesprächswechsel: Am Anfang seiner Comedykarriere verkleidete Özgür sich als Guantanamo-Häftling. Er selbst bezeichnet sein damaliges ich als schlechtester Comedian der Welt. Aber was weiß er schon. Özgür erzählt viel über seine Anfänge und dass er ein bis zwei Jahre gebraucht hat, um heraus zu finden, wie man Comedy macht und dass es doch was anderes ist, als Schauspielerei. Doch zunächst spielte er einen Kaufhausdetektiv, denn er war wirklich Kaufhausdetektiv. „In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ meint Özgür, daher war die Anfangszeit, doch ganz schön. auch wenn es ein bisschen cringe ist, die Nummern von früher anzuschauen.
Özgür Cebe vermisst in der Corona-Zeit das herumreisen und mit den coolen Kollegen ab zu hängen. Manuel vermisst es, die Welt zu entdecken, denn er möchte überall gleichzeitig sein. Beim Abschweifen auf das Thema Corona kommt allerdings wieder die Wut auf, über Menschen in Büros, doch Özgür kann Manuel mit lahmen Wortspielen geschickt ablenken.
Daraufhin kommt das Gespräch auf Nachnamen und wie die direkte Assoziation dazu führt, dass Menschen mit bestimmten Namen für bestimmte Berufe prädestiniert sind. Özgür Cebe spricht plötzlich über seine Urologin und Manuel Wolff kann ihm nicht mehr folgen.
Zum Ende noch ein ernstes Thema: Özgür Cebe hatte Krebs. Am Hals und wurde bestrahlt. Während der Zeit ist er trotzdem aufgetreten, es war für ihn eine düstere Zeit. Apropos düstere Zeit, letzten Endes geht es wieder um Manuels Depressionen und was er dagegen tut und wie das ist, wenn man sich nicht mag.
Özgür stellt fest: Du bist ja kein schlechter Mensch. Aber dann ist die Frage, was ist überhaupt ein schlechter Mensch? Und welche Macht hat man auf der Bühne und wieso macht man sich verwundbar?
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